Technische Voraussetzungen
Bevor ein Smart Meter Gateway (SMGW) beim Kunden installiert werden kann, muss es sorgfältig konfiguriert und auf die spezifischen Anforderungen des Einsatzortes vorbereitet werden. Die Konfiguration erfolgt im Wesentlichen nach den Vorgaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und den relevanten technischen Richtlinien. Hier sind die wichtigsten Schritte, die bei der Konfiguration eines SMGW beachtet werden müssen:
Vorinstallation und Geräteeinrichtung:
Zertifizierung überprüfen: Sicherstellen, dass das SMGW vom BSI zertifiziert ist und alle erforderlichen Sicherheitsmerkmale erfüllt.
Firmware-Update: Das SMGW muss mit der aktuellsten und vom BSI freigegebenen Firmware-Version ausgestattet sein.
Geräteprüfung: Das SMGW sollte auf funktionale Integrität und korrekte Kalibrierung geprüft werden.
Sicherheitsrelevante Parameter:
Initiale Schlüssel und Zertifikate: Das SMGW muss mit den korrekten kryptografischen Schlüsseln und Zertifikaten ausgestattet sein. Diese sind notwendig, um sichere Verbindungen zu den berechtigten Kommunikationspartnern (z. B. Netzbetreiber, Energieversorger) herzustellen.
PKI-Einbindung: Das SMGW muss in die Public Key Infrastructure (PKI) eingebunden werden, um eine sichere, authentifizierte Kommunikation sicherzustellen.
Netzwerk- und Kommunikationskonfiguration:
Netzwerkparameter: Konfiguration der Netzwerkparameter wie IP-Adressen, DNS-Server und Kommunikationsschnittstellen (z. B. DSL, Mobilfunk) für den Zugang zu den Energiedienstleistern und den Messstellenbetreiber.
Firewall- und VPN-Einstellungen: Konfiguration der internen Sicherheitsmechanismen wie Firewalls und VPN, um die sichere Datenübertragung zu gewährleisten.
Tarif- und Profilkonfiguration:
Tarifparameter einstellen: Definition und Einrichtung der Tarife und Lastprofile, die dem Kunden zugeordnet sind, entsprechend den Vorgaben des Energieversorgers.
Messprofile: Festlegung der Messprofile, die die Intervalle und den Detaillierungsgrad der aufgezeichneten Verbrauchsdaten bestimmen.
Anbindung an das Smart Metering System:
Integration der Messsysteme: Konfiguration des SMGW zur Kommunikation mit den entsprechenden Zählern (Strom, Gas, Wasser), die über Schnittstellen wie M-Bus oder SML verbunden sind.
Test der Kommunikationskanäle: Durchführung von Tests, um die reibungslose Kommunikation zwischen SMGW, Zählern und den Backend-Systemen sicherzustellen.
Berechtigungsmanagement:
Zugriffsrechte und Rollen: Einrichtung von Zugriffsrechten und Rollen für die verschiedenen Akteure (z. B. Endkunde, Messstellenbetreiber, Energieversorger) gemäß den Datenschutzanforderungen.
Konformitätstests und Protokollierung:
Testdurchläufe: Durchführung von Konformitätstests, um sicherzustellen, dass das SMGW den funktionalen und sicherheitsrelevanten Anforderungen entspricht.
Protokollierung: Sicherstellen, dass alle sicherheitsrelevanten Ereignisse (z. B. Zugriffe, Firmware-Updates) protokolliert werden und diese Protokolle manipulationssicher sind.
Die korrekte Konfiguration des Smart Meter Gateways ist entscheidend für die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen beim Betrieb. Vor der Installation muss das Gateway gründlich getestet werden, um alle Konfigurationsvorgaben zu erfüllen.